Open Space Offices sind mittlerweile weit verbreitet und bieten zahlreiche Vorteile wie eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit. Doch einer der größten Nachteile dieser offenen Bürolandschaften ist der Lärmpegel, der die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter beeinträchtigen kann.
Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und andere Organisationen können jedoch durch gezielte Maßnahmen den Schallschutz in Open Space Offices erheblich verbessern. In diesem Ratgeber werden die wichtigsten Elemente und Strategien vorgestellt.
Eine der effektivsten Methoden zur Lärmminderung ist die räumliche Aufteilung des Büros in verschiedene Zonen. Diese können beinhalten:
Arbeitsbereiche: Diese Zonen sind speziell für konzentriertes Arbeiten konzipiert. Hier sollten nur minimale Störungen zugelassen werden, um den Fokus der Mitarbeiter zu unterstützen. Idealerweise befinden sich diese Bereiche weiter entfernt von stark frequentierten Wegen und Lärmquellen.
Kommunikationszonen: Bereiche, die für Meetings, Brainstorming-Sitzungen und informelle Gespräche genutzt werden. Diese Zonen sollten so gestaltet sein, dass sie durch ihre Lage oder durch akustische Trennungen keine anderen Arbeitsbereiche stören.
Rückzugsorte: Kleine, schalldichte Räume oder Nischen, die Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, sich zurückzuziehen und in Ruhe zu arbeiten oder zu entspannen. Solche Räume sind ideal für Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern oder für kurze Pausen, um die Produktivität zu steigern.
Durch den Einsatz von schallabsorbierenden Raumteilern und Trennwänden kehrt noch mehr Ruhe in Open Space Offices ein.
Trennwände: Mobile oder feste Wände, die den Schall blockieren und gleichzeitig die Privatsphäre erhöhen. Diese Wände können aus Materialien wie Glas (möglichst doppelt verglast) oder speziellen Akustikpaneelen bestehen, die den Schall effektiv dämpfen.
Raumteiler: Hohe Bücherregale, Pflanzenwände oder spezielle Akustikmöbel, die als Barrieren fungieren und den Schall dämpfen. Solche Trennelemente können flexibel eingesetzt werden, um je nach Bedarf unterschiedliche Arbeitsbereiche zu schaffen.
Darüber hinaus gibt es auch spezielle akustische Elemente, die nicht nur den Lärmpegel im Open Space Büro senken, sondern auch optisch zu echten Hinguckern werden können.
Deckenplatten aus schallabsorbierenden Materialien reduzieren den Nachhall und verbessern die Raumakustik erheblich. Sie können aus verschiedenen Materialien wie Mineralwolle, Holzfasern oder perforierten Metallen bestehen und sollten installiert werden, wo der Lärmpegel besonders hoch ist, um die Schallausbreitung zu minimieren.
Wandpaneele, die speziell für die Schallabsorption entwickelt wurden, können strategisch an Wänden angebracht werden, um Lärm zu minimieren. Diese Paneele sind in verschiedenen Designs und Farben erhältlich, sodass sie sich nahtlos in das Bürodesign integrieren lassen. Sie eignen sich besonders für Konferenzräume, Gemeinschaftsbereiche und offene Arbeitsbereiche.
Teppichböden und Teppichfliesen absorbieren Schall und reduzieren den Lärmpegel im Vergleich zu harten Bodenbelägen wie Holz oder Fliesen. Sie können in Bereichen mit hoher Fußgängerfrequenz, wie Fluren und Gemeinschaftszonen, verlegt werden, um Trittschall zu dämpfen. Akustisch optimierte Teppiche bieten eine zusätzliche Schicht der Schallabsorption.
Denken Sie über den Einsatz von Möbeln mit schallabsorbierenden Eigenschaften nach, wie z.B. Polstermöbel oder spezielle Schreibtischsysteme, die den Schall dämpfen. Solche Möbelstücke sind oft mit akustisch wirksamen Stoffen bezogen und können in verschiedenen Bereichen des Büros aufgestellt werden, um den Lärmpegel zu senken.
Möbel, die leicht bewegt werden können, ermöglichen eine flexible Raumgestaltung, die je nach Bedarf angepasst werden kann, um Lärmquellen zu minimieren. Dies schließt auch modulare Möbel ein, die zu temporären Wänden oder schallgeschützten Ecken umgestaltet werden können. Flexibles Mobiliar erlaubt es, den Raum dynamisch an unterschiedliche Arbeitsanforderungen anzupassen.
Diese Geräte erzeugen ein gleichmäßiges Hintergrundgeräusch, das störende Umgebungsgeräusche überdeckt und die Konzentration verbessert. White-Noise-Maschinen können in Bereichen installiert werden, in denen viele Gespräche stattfinden, um diese zu maskieren und somit den Gesamtlärmpegel zu senken.
Moderne Softwarelösungen können helfen, den Schallpegel zu analysieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik vorzuschlagen. Diese Programme nutzen Mikrofone und Sensoren, um Echtzeit-Daten zu sammeln und zu analysieren. Basierend auf diesen Daten können Empfehlungen zur Optimierung der Akustik gegeben werden, wie z.B. die Platzierung von Akustikpaneelen oder die Umgestaltung von Arbeitsbereichen.
Ein klar definierter Verhaltenskodex und Kommunikationsregeln können dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich der Lärmproblematik bewusst sind und Rücksicht nehmen. Beispiele können sein:
Telefonkabinen nutzen: Für private und geschäftliche Telefonate sollten spezielle, schallgedämmte Telefonkabinen genutzt werden, um andere Mitarbeiter nicht zu stören.
Kommunikationsregeln: Leise Gespräche im Arbeitsbereich, laute Diskussionen in dafür vorgesehenen Zonen - solche Regeln sollten klar kommuniziert und regelmäßig überprüft werden, um eine konsistente Einhaltung zu gewährleisten.
Schulungen und Workshops: Regelmäßige Schulungen zur Sensibilisierung für Lärmbelastung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter können praktische Tipps zur Lärmminderung vermitteln und das Bewusstsein für die Bedeutung eines ruhigen Arbeitsumfelds schärfen.
Pflanzen können nicht nur zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, sondern auch als natürliche Schallabsorber fungieren. Sie können strategisch in verschiedenen Bereichen des Büros platziert werden, um Lärm zu reduzieren.
Pflanzen wie Ficus, Areca-Palme oder Efeu haben besonders gute schallabsorbierende Eigenschaften. Sie schaffen zudem eine angenehme, natürliche Atmosphäre, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördert.
Indoor-Wasserfälle oder Springbrunnen können ebenfalls dazu beitragen, störende Geräusche zu überdecken und eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen. Das sanfte Plätschern des Wassers kann als beruhigender Hintergrundklang dienen und gleichzeitig den Lärmpegel senken. Solche Wasserfeatures sind besonders in Gemeinschaftsbereichen und Empfangszonen effektiv.
Ein effektiver Schallschutz in Open Space Offices erfordert eine Kombination aus baulichen Maßnahmen, technologischen Lösungen, durchdachter Raumgestaltung und einer bewusst gepflegten Unternehmenskultur. Durch die Umsetzung der oben genannten Strategien können Unternehmen und Organisationen die Lärmbelastung reduzieren, die Produktivität erhöhen und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter verbessern. Es lohnt sich, in diese Maßnahmen zu investieren, um langfristig eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.