Virtuelle Nähe trotz Distanz

Sind holografische Meetings für verteilte Teams die Zukunft der Kommunikation?

Holografische Meetings

In vielen Unternehmen entstehen Herausforderungen allein schon dadurch, dass Standorte weit auseinanderliegen. Videokonferenzen schließen diese Distanzen zwar, doch ein echter Austausch bleibt am Bildschirm oft flach. Die mögliche Lösung von morgen: Holografie. Sie könnte eine völlig neue Ebene der Interaktion schaffen, als säßen alle Beteiligten gemeinsam im Raum.

Die Entwicklungen der letzten Jahre eröffnen faszinierende Möglichkeiten für die Kommunikation von morgen. Eine besonders spannende davon sind holografische Meetings. Noch ist diese Form der Besprechung keine Alltagstechnologie, aber führende Unternehmen investieren bereits intensiv in ihre Marktreife. In den nächsten Jahren könnten holografische Meetings die virtuelle Zusammenarbeit in eine völlig neue Dimension katapultieren.

Wie funktionieren holografische Meetings?

In holografischen Meetings würden dreidimensionale Bilder von Teilnehmern in einem physischen Raum projiziert, so als befänden sich alle Anwesenden im selben Raum. Dahinter steckt eine Kombination von fortschrittlichen 3D-Kameras, hochauflösenden Displays und innovativen Projektionstechniken. Zwar ist bis zur marktreifen Umsetzung noch einiges an technologischem Feinschliff erforderlich. Wenn die Technologie allerdings weiter ausgereift ist, könnten solche Meetings völlig neue Standards für dezentrale Zusammenarbeit setzen.

Potenzielle Vorteile von Holografie in Meetings

Immersive Präsenz: Holografische Meetings könnten ein viel realistischeres Gefühl der Anwesenheit erzeugen als herkömmliche Videokonferenzen. Teilnehmer sehen sich gegenseitig dreidimensional und interagieren fast wie in einem echten Raum. Das bringt zwischenmenschliche Nuancen zurück und reduziert Missverständnisse.

Überwindung von Distanzen: Teams könnten weltweit zusammenarbeiten, als säßen sie am selben Tisch. Holografie könnte viele Geschäftsreisen überflüssig machen und völlig neue Formen der flexiblen Zusammenarbeit schaffen – und dabei sowohl Zeit als auch Kosten sparen.

Interaktive Zusammenarbeit: Holografische Meetings könnten ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit bieten. Teilnehmer könnten gemeinsam an virtuellen Modellen arbeiten, live Anpassungen vornehmen und Ideen direkt in 3D visualisieren. Alles in Echtzeit und besonders hilfreich für kreative oder technische Prozesse.

Technologische Herausforderungen und Entwicklungsstand

Auch wenn holografische Meetings aufregende Möglichkeiten versprechen, sind noch technische Hürden zu nehmen. Die für die 3D-Projektion benötigte Hardware ist derzeit kostspielig und verlangt nach leistungsstarken Netzwerken. Ebenso braucht es Software, die große Datenmengen in Echtzeit verarbeitet, damit der Austausch flüssig bleibt.

Mögliche Anwendungsfelder für Holografie

Bereits heute zeichnen sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Holografie in Meetings ab. Hier sind einige mögliche Use Cases.

Virtuelle Präsentationen und Schulungen: In der Zukunft könnten Unternehmen holografische Meetings für Produktschulungen, Präsentationen oder Vorführungen nutzen. Vor allem Branchen wie Architektur, Ingenieurwesen oder Medizin würden von dieser dreidimensionalen Visualisierung profitieren und Inhalte auf ganz neue Weise darstellen.

Globale Zusammenarbeit in Echtzeit: Für international agierende Unternehmen könnte es bald möglich sein, Teams auf der ganzen Welt mit holografischen Meetings zu vernetzen. Das würde Entscheidungen und Abstimmungen deutlich beschleunigen, ohne dass Teammitglieder anreisen müssen.

Remote-Design-Meetings: Teams an verschiedenen Standorten könnten gemeinsam an 3D-Modellen arbeiten, Änderungen sofort umsetzen und Entwürfe direkt besprechen. Eine solche Interaktion würde Arbeitsprozesse beschleunigen und kreative Ideen fördern.

Hybrid-Konferenzen: Mit Holografie könnten entfernte Teilnehmer so lebendig dabei sein wie die Anwesenden. Die Kommunikation würde sich natürlicher und dynamischer anfühlen, und alle könnten gleichermaßen an der Besprechung teilhaben – unabhängig davon, wo sie sich befinden.

Holografie vs. VR, AR und MR

Holografische Meetings, Virtuelle Realität (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) bieten alle neue Möglichkeiten für Kommunikation und Zusammenarbeit über Distanz. Doch die Technologien unterscheiden sich erheblich:

  • Virtuelle Realität (VR) versetzt die Nutzer durch Headsets in eine vollständig digitale Welt, in der sie die reale Umgebung komplett ausblenden. Diese Technik eignet sich gut für Schulungen und Simulationen, bei denen das Eintauchen in eine eigene virtuelle Umgebung im Fokus steht.
  • Augmented Reality (AR) erweitert die reale Welt mit digitalen Elementen. Mit dem Blick durch ein Smartphone oder spezielle Brillen werden beispielsweise Zusatzinfos eingeblendet. Diese Anwendung funktioniert besonders gut, wenn ergänzende Informationen zum realen Umfeld gefragt sind – etwa für Schulungen oder technische Anweisungen vor Ort.
  • Mixed Reality (MR) ist eine Weiterentwicklung von AR: Digitale Elemente interagieren mit der realen Umgebung und passen sich in Echtzeit an, etwa ein 3D-Produktmodell, das sich dreht oder bewegt, wenn man es betrachtet. MR-Anwendungen sind ideal für Präsentationen und komplexe Visualisierungen.

Während Headsets für VR, AR und MR pro Nutzer vergleichsweise günstiger und mobil sind, erfordert Holografie stationäre Technik mit höherem finanziellem und technischem Aufwand. Aus den folgenden Gründen könnte Holografie aber dennoch attraktiv sein:

  • Holografische Technik für zentrale Meetingräume: Anstatt alle Mitarbeitenden mit 3D-Kameras und Projektionstechnik auszustatten, könnten Unternehmen zunächst zentrale Konferenzräume oder bestimmte Standorte für holografische Meetings ausstatten. So lässt sich die Technologie gezielt dort einsetzen, wo sie am meisten Nutzen bringt, z. B. für wichtige Kundengespräche oder kreative Workshops.
  • Wachsender Markt und sinkende Kosten: Wie bei vielen neuen Technologien ist davon auszugehen, dass die Kosten für holografisches Equipment im Laufe der Zeit sinken, wenn die Nachfrage steigt und mehr Anbieter auf den Markt kommen. Unternehmen könnten also in den nächsten Jahren von sinkenden Anschaffungskosten und weiterentwickelter Technik profitieren.
  • Kein physisches Zubehör nötig: Ein großer Vorteil bleibt, dass holografische Meetings ohne persönliches Zubehör für die Teilnehmer auskommen. Besonders bei längeren Meetings oder Gesprächen, bei denen der persönliche Austausch und nonverbale Signale im Vordergrund stehen, kann dies eine angenehmere und natürlichere Atmosphäre schaffen als ein Headset.

Von der Vision zur Realität

Momentan sind holografische Meetings noch Zukunftsmusik, doch alle Zeichen deuten darauf hin, dass sie bald Einzug in die Geschäftswelt halten könnten. Unternehmen, die schon heute die nötigen Infrastrukturen aufbauen, positionieren sich stark für die Zukunft und verschaffen sich so einen Wettbewerbsvorteil.

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